Dank der Mischung verschiedener Fruchtsäuren der Himbeere stellen Himbeerbrände eine Superlative der Destillationskunst dar
Die Himbeere ist eine aromatische, aber auch empfindliche und zarte Frucht. Bereits die Erträge von Kulturpflanzen sind
vergleichsweise gering. Die zur Schnapsdestillation besonders geeigneten Beerenbüsche aus Bauerngärten, wie jene in Völser
Aicha, wo die Beeren für den Himbeerbrand von Zu Plun auf 900 Metern Meereshöhe reifen, liefern noch kleinere Erträge. Die
Früchte sind klein, das vorsichtige Abzupfen ein akribischer, zeitaufwendiger Vorgang. Das gewonnene Brenngut ist kostbar,
aber ein derartiges Himbeerdestillat herzustellen grenzt, offen gesagt, an Masochismus – doch die Mühe lohnt sich. Dank der
Mischung verschiedener Fruchtsäuren der Himbeere stellen Himbeerbrände eine Superlative der Destillationskunst dar,
insbesondere, da so ein luxuriöser echter Brand als solcher anerkannt sein will: Am Plunhof werden für 4 Liter Destillat min-
destens 1 Hektoliter (100 kg Himbeeren) Maische eingesetzt. Himbeeren sollen übrigens den Botenstoff Serotonin aktivieren.
Kein Wunder, dass ein solcher Himbeerbrand wunschlos glücklich macht.